965

Miseco (Thietmar), Misaca (Widukind) oder Mesco (Chron. Pol.), Herzog von Polen, der nach den von Graf Wichmann und Markgraf Gero erlittenen Niederlagen sich dein deutschen Reiche unterworfen hatte, heirathet Dobrava (Thietmar) oder Dubravca (Cosmas), Tochter Boleslaws I. von Böhmen. Widuk. III. 66. 69. Thietmar II. 9. IV. 35. Das bestimmte Jahr geben an die ann. cap. Cracov. (Mon. Germ. XIX. 585), die ann. Polonor. (ib. 615, 16), die ann. Kamenz. (ib. 581 und in Wattenbachs Mon. Lubens. 62), sowie die von Rüpell als Posener bezeich neten ann. Polonici, bei Mitzier de Kolof, hist. Pol. Ss. III. 166, während die ann. Cracov. vetusti (M. G. XIX. 577) d. J. 966 haben. Für 965 entscheidet sich auch Zeissberg in seiner gründlichen Arbeit über Miseco I. (Wien 1867) S. 32. Derselbe hat dann auch die sehr wechselnde Namensform genauer untersucht und verwirft unbedingt die Form Mieczyslaw als späteren Ursprungs. Hiergegen Hesse sich wohl auf das Vorkommen des Namens Miczislaus im Heinrichauer Gründungsbuche S. 162 und Mycislaus in einer Urk. des Bresl. Staatsarchivs von 1251 (schles. Regesten No. 752) hinweisen, ohne dass damit jedoch die Identität dieser Namensformen mit Mesco oder Miseco erwiesen wäre.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.