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Bretislaw von Böhmen bekriegt Wladislaw wegen unterlassener Tributzahlung, verheert das Land diesseit der Oder von Ritschen (zwischen Brieg und Ohlau) bis Glogau, so dass nur Nimptsch (Nemci oppidum) bewohnt bleibt, und erzwingt den Tribut. Mit dieser übertreibenden Angabe des Cosmas (3, 1) in unklarer Verbindung ist die Erzählung des Chr. Pol. 2, 4. Flüchtlinge vor der Tyrannei des Palatin Zetheus oder Zeczech finden in Böhmen Aufnahme, bemächtigen sich des Zbignew, eines unehelichen Sohnes Herzog Wladislaws, und gewinnen den Grafen Magnus, Herzog des Gebiets von Breslau. Wladislaw ruft vergeblich den König von Ungarn und den Herzog von Böhmen zu Hülfe gegen Breslau, welches sich jedoch später, nachdem Wladislaw die Burgen rings umher eingenommen, da die Grossen Zbignew verlassen, unterwirft.

Vgl. Roep. l, 214 f.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.