- 120 -
1340.
Feuerordnung. Verordnungen über Bierschank, Spiel und widerrechtlichen Verkauf.
Statuta et decreta ciuitatis facta in anno domini M°CCC°XL° tempore Sydlonis Brocotendorf, magistri ciuium, Nicolai Merklini, Wynandi de Novoforo, Taczkonis de Kant et Johannis Saxonis consulum.
§. Durch vngehorter gebrechen willen, di uns so dikke vnd so vil zu vnverwintlichem vorterbnisse vnd di stat bracht habn von vüwers not, vf daz wir etliche wyz dy gebrechen gewandeln vnd bewaren mochten hinne vor, so sy wir ratlute der stat zu Legnicz mit vnsen eldeste, schepphen, gesworn vnd alle der gemeine vnser stat zu rate vnd allir dinge eintrechtik wurden.
§. Daz wir zu aller vuwers not, daz got erwende, ab vns der not geschyt, so kyse wir vnd seczen in yklichem virteyle der Stadt czwene höbtman, dy zu der not vnd zu allen den willekum, dy hy noch geschriben steen vnd in bevolen werden, vlyzzeklichen sehn noch iren truwen vnd noch irem eide.
§. Wir seczen vnd gebyten eyme ygelichem getruwen manne, der vnse burger ist, her sy wirt, ader husgenozze, dem der stat ere vnd ir gedyen lib ist vnd aller getruwen lute, daz sy zu aller vüwers not kumen sullen, nicht mit swerten ader mit andern vnnuczen woffen, sunder mit eksen vn czübern vnd mit eymern vnd andern gysvazzen vnd tun, waz sy heyzzen.
§. Wir gebieten ouch do zu kumen allen wassertregern mit czubern, dy sich der stat begen wollen, allen buwern vnd heifern mit schuffen, allem badevolke mit eymern, vnd wo si di houptluyte hin schicken, do sullen sy getruwlich erbeiten, den wil man wol lonen.
§. Ouch allem ledigen volke, daz do zu kumt vnd getruwelichen hilfet und sich den houbtluyten bewyset, den wil (man) ouch wol lonen.
§. Ouh secze wir vnd gebyten, an welchem ende der stat ein vuwer us queme, daz nehste bus, daz ander, ader daz drythe, welchs dy houbtluyte heyzzen ytweder syt des vuwers, daz sal man slan vnde brechen, daz sal nymant weren, wer daz werte, daz wil di stat gebezzert nemen vnd anden noch der eldsten rate.
§. Sich sullen ouch dy houbluyte ytweder syt des vuwers schiken, do noch sin not ist ader wirt.
§. Is sal ouch y der tisch zu sente Walpurge tak einen kleinen phennink geben vnd zu sant Michels tage einen, die sal man samenen mit dem geschosse vnd sal si antworten emen biderwen manne, der sal daz gelt halden, ab sin not geschit, des got nicht wolle, daz man do von den erbeyteren lone, vnd di huser, dy man slet, do von daz vuwer irwert wirt, wider buwe.
§. Ob an dem gelde zu kurcz wurde, so sulln dy huzer, di do von genezen sin, do zu helfen, dor noch der rat von der stat vnd dy houbtluyte kysen.
§. Ouch secze wir vnd gebytten, by.................daz vberal dy stat yglich hus als manche rinne is hat, als manche zwo leytern habn, zu dem minsten eine, dy von der erden in dy rinne reiche vnd eine, dy stetes in der rinnen ste vnd also lank sy, als daz dach, dy czwo leytern sullen von gebote sin ... ein yglich man der wysse aber das, das czwo ader dry vff dem dache me helfen denn eine.
§. Ouch secze wir vnd gebyten, daz sich iglich man, er si arm oder rich, der herbe hat, sich hy czwische vnd sante Johannis tage richten sal vf laternen vnd vf lüchtbecken, also das man mit lichten in stelle, vf solre, in kamern vnd in kein gadem gen sal ane laterne an in kelre vnd in stuben.
§. Y der man sal sin vüwer beschryen zu rechter czyt by der kür, dy vor doruf gesaczt ist.
§. Ouch sullen dy houbtluyte allen gebrechen besehn, der vörlich ist vor vüwre, is sy an bakhusern, an bruwhusern, an vuwersteten vnd an lichten vnd welcherhande der sy, den sal (man) wandeln, wy sy kysen, wer des nicht tut, daz will man gebezzert nemen vnd anden, noch der eldsten rate.
§. Ouch vorbyte wir by einer marke, der man nicht lazzen wil, daz kein vngeerbet man, der nicht hoves hat, bir schenken sal, er habe denne einen hof redelich gemytet alleyne ader selbander ein gancz jar.
§. Wer ouch selbander mytet, dy sullen eyne kost han, ir dink sal ouch vbereingen daz jar. Welch wirt ouch vormytet, der sal husgenozze sin vnd nicht wirt, vnd ouch kein wirtes recht daz jar in dem erbe haben. Ouch wil man keinem manne mytunge bekennen ader vor einen wirt haben, er hab gemitt ader sulle is noch tun, er in rede sy denne vornemlichen vor dem rate vnd vorbürge, daz er recht tu ein gancz jar und der stat kur halde und sich vber ein lazze beschryben. anders hat mans vor nichtes nicht.
§. Als ouch vor vorboten ist als vorbyte wir ouch noch, daz nymant spylen sal noch spylen lazen by lichte, by evnem vyrdunge vnd wer do vor bitet, der mus ouch einen virdunk geben.
§. Allen vnkouf vorbyte wir als er vorbeten ist, wer daz brichet, des kur wil man nemen, wer do vor bitet, der mus sy ouch geben und sunderlich an wanemazze.
Ouch sal nymant in eynen vremden keller bruwen, der nicht hoves hat, wer is tut, der mus von dem vuder eine mark geben vnd der wirt eine.
Altes Privilegb., p. 34. — Die Feuer-Ordnung gedruckt in der Zeitschrift des Vereins f. Gesch. u. Alterth. Schlesiens, 1860, S. 223. — Sammter, Chr. v. Liegn., S. 463.
Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455 - Herausgegeben dr Friedrich Wilhelm Schirrmacher - Liegnitz 1866
Zamknij dokument
|