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1223 Juli 2, Uirdelou.


Herzog Heinrich I. schenkt dem Kloster Trebnitz das Dorf Lanke mit dem See Meduad im Krossener Gebiet, verspricht, diesen Ort sowie Zarnouo auf seine Kosten zu deutschem Recht auszusetzen, damit aus den Erträgnissen zwei Anniversarien bestritten werden können, und stiftet die Einkünfte von Harpersdorf für die Bekleidung der Nonnen.


Or. dep. Breslau St.A. Rep. 125 Nr. 24 (A).
Sommersberg l, 828 (fehlerhaft, nach einem Kopialbuch); Mosbach, Wiadomo¶ci S. 19 Anm. l ; Mal. 3, Nr. 284. - Reg. ep. Vrat. S. 23; SR 270; Preußisches UB l, Nr. 45; Appelt, Urkundenfälschungen S. 125 Nr. 26.
Die Urkunde wurde in der Literatur mehrfach, zuletzt von Schilling, S. 196 mit Anm. 1344, S. 242, 309, 377, zu Unrecht angezweifelt. Ihre Echtheit ist dadurch endgültig gesichert, daß sie von der gleichen, durchaus zeitgemäßen Hand stammt wie Nr. 228; vgl. Koz³owska-Budkowa, Przyczynki do krytyki dokumentów polskich S. 7 und Mal. 3, S. 68 Anm. a. Wie die Namensform Artbrahtsdofr beweist, war der Schreiber kein Deutscher. Offenbar handelt es sich um eine im Mundieren von Urkunden wenig geübte Persönlichkeit; vgl. die Schreibung von Conradus mit con-Kürzung und die fehlerhafte Form agaze statt agazonis. Über die Verwendung der Urkunde als Vorlage für die Trebnitzer Fälschungen vgl. Appell, Urkundenfälschungen S. 48. -Harpersdorf erscheint 1216 (oben Nr. 147) noch nicht, jedoch bereits 1235 (SR 478) unter den Besitzungen des Klosters. - Die Urkunde enthält die frühesten Nachrichten über deutsche Siedlungstätigkeit auf Trebnitzer Besitz, die vom Herzog, nicht vom Kloster finanziert wurde. - Den Ausstellungsort, der jedenfalls nicht in Schlesien liegt und sicher nicht, wie Moepert Z. 74, S. 71 meint, mit Breslau gleichgesetzt werden kann, hält Perlbach, Preußisch-polnische Studien l, S. 42 wohl mit Recht für Bierzchlewo (Birgelau) im südlichen Kulmerlande.


In nomine Christi amen. Noverint universi presentes et futuri, quod ego Henricus dei gratia dux Zlesie contuli ecclesie beati Bartholomei in Trebnic villam, que Lanke vocatur, cum omnibus suis pertinentiis addens eidem lacum Meduad in provincia Croscensi, qui prius ad predictam villam non pertinebat. Preterea comes Pribizlaus redemit villam, que Zarnouo vocatur, quam frater suus Dirzek filius Gozlaui domino Uitozlao decano Poznaniensi vendiderat, cuius mediam partem predicte ecclesie dono dedit, pro reliqua vero parte commutationem recepit scilicet villam Iohannis filii Martini in Pouidlsco. Utramque igitur tam Lanke quam Zarnouo ego meis expensis Iocabo iure Teutonicali, ex omni earundem utilitate, que in argento, in annona, in melle, in Iacubus provenerit, statuens duas sollemnes refectiones, unam in die beati Bartholomei, alteram in meo anniversario post decursum vite mee. Quicquid autem expletis duabus refectionibus superfuerit, hoc cedat ad vestitum dominarum. Confero etiam utilitatem ville, que dicitur Artbrahtsdofr ad vestitum dominarum. Actum in Uirdelou VI nonas iulii, anno ab incarnatione domini M° CO XX° III°, sub testimonio domini L(aurentii) Wratislaviensis episcopi, domini L(aurentii) Lubucensis episcopi, domini C(hristani) Prutenorum episcopi, Henrici de Legnic, Nicholai, Crizani notariis meis, Nazlai, Nankeri capellanis meis, Stephani de Chelm(en), Iarozlai de Recen, Predzlaui de Glogou, Stephani de Bitom, Pribizlai de Sudouel, Conradi de Croscen, Peregrini de Bardo castellanis, Boguzlai iudicis curie, Preduogii pincerne, Moiconis dapiferi, Nicholai agaze, Iacobi vexilliferi.

Siegel Herzog Heinrichs L, Typar B, an bunten Seidenfäden, siehe Nr. 93.


Schlesisches Urkundenbuch, Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien, Zweiter Band: 1. Lieferung 971 - 1216, 1963; 2. Lieferung 1217 - 1230, 1968; 3. Lieferung Fälschungen und Register, 1971; Bearbeitet von Heinrich Appelt, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Graz


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