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1222 - - , -.
Herzog Heinrich I. von Schlesien und Krakau (!) (Henr. dei gratia dux Sles. et Krakovie) bestätigt dem Augustiner Chorherrenstift St. Bartholomäus in Naumburg a. Bober das Dorf Clopschzen (Klopschen, Kreis Glogau), das demselben von Jeroslaus und Busdech, Söhnen des Sderislaus, Petrus, Sohn des Dethlev, und Budzyvoy, Sohn des Vincemar, geschenkt wurde, und befreit es von allen Lasten.
Zeugen: Kastellane Stephan von Bunzlau und Preslaus von Glogau, Peregrin dapifer, die Tribunen Otto und Stephan, die Kapellane Herr Heinrich und Otto und Notar Nikolaus.
Transsumpt von 1410 Dezember 9, Or. dep. Breslau St.A. Sagan 219 (B); Kop. des 15. Jahrhunderts im ältesten Saganer Kopialbuch ebenda Rep. 135 D 289 Nr. 223 (C). SR 374 (zu 1232); Mal. 3, Nr. 335 (zu 1222?, um 1227?).
Da die Sammlung der Historischen Kommission für Schlesien keine Photos von B und C enthält, müssen wir uns ebenso wie Maleczyñski mit einem auf SR 374 fußenden Regest begnügen, wobei wir die ergänzenden Eintragungen im Handexemplar der Regesten (Photo der Abschrift freundlicherweise von Prof. Panzram zur Verfügung gestellt) berücksichtigen konnten. - Es handelt sich um eine Fälschung, die spätestens 1410 (Ausstellungsdatum von B), hergestellt wurde, um die Freiheit des Dorfes Klopschen von allen Lasten zu sichern. Sämtliche Namen des fingierten Textes sind dem echten Rechtstitel über die Erwerbung dieses Gutes durch das Stift (oben Nr. 236) entnommen, wobei Sderislaus aus Gorislaus entstellt wurde. Vgl. die in ihrem Ergebnis übereinstimmenden Urteile von Koz³owska-Budkowa, Przyczynki do krytyki dokumentów ¶l±skich S. 6 f. und von Heinrich v. Loesch, Eintragung im Handexemplar der Regesten. Der Titel Herzog von Schlesien und Krakau ist für 1222 nicht möglich. Der Versuch Grünhagens, die Echtheit dadurch zu retten, daß er die Urkunde in das Jahr 1232 setzte, ist abzulehnen, weil damals die Zeugen Peregrin und Notar Nikolaus, der Gründer von Heinrichau, nicht mehr am Leben waren. Maleczyñski schlägt vor, die Jahreszahl in 1227 zu emendieren, alkin beide Überlieferungen haben 1222, und es ist ganz offensichtlich, nach welcher Methode der Fälscher den Text aus der echten Vorlage abgeleitet hat.
Schlesisches Urkundenbuch, Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien, Zweiter Band: 1. Lieferung 971 - 1216, 1963; 2. Lieferung 1217 - 1230, 1968; 3. Lieferung Fälschungen und Register, 1971; Bearbeitet von Heinrich Appelt, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Graz
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