Rozmiar: 15909 bajtów

- 132 -

(1212) - - , -.


Herzog Heinrich I. befreit den Markt Leubus anläßlich des Eintrittes seiner Tochter (Gertrud) in das Kloster Trebnitz von sämtlichen Abgaben polnischen Rechtes, ausgenommen die Rechte, des Münzers an der Münzerneuerung, am Salzverkauf und am Münzwechsel, und verfügt, daß die Hintersassen des Klosters Leubus ohne Erlaubnis der Klosteroberen nicht vor Gericht gezogen werden dürfen und daß sie im Falle eines herzoglichen Aufgebotes weiter dem Kloster zu dienen haben.


Or. dep. Breslau St.A. Rep. 91 Nr. 35 (A). - Kop. ebenda Rep. 135 D 203 (ältestes Leubuser Kopialbuch, nach 1251), fol. 111 (B).
Mon. Pol. Pal. Tafel 52. - Büsching Nr. 35 (zu 1222-24); Mal. 2, Nr. 155. - SR 150 (zu 1212); CDS II/1, Nr. 53 (zu 1212).
Das Datum ergibt sich aus Nr. 131. Das Original der von Schulte Z. 47, S. 223 "wegen der dreifachen Bewilligungen" verdächtigten Urkunde wurde nach der Niederschrift der Kopie im ältesten Leubuser Kopialbuch, also nach der Mitte des 13. Jahrhunderts, im Interesse des Klosters verfälscht, indem "nisi" (n mit übergeschriebenem i, vgl. Anm. a) durch Rasur des übergeschriebenen i und Hinzufügung eines dritten Mittelschaftes in ein den Wortsinn ins Gegenteil verkehrendes "in" umgedeutet wurde, um den dem Münzer ausdrücklich vorbehaltenen Forderungen, die den Verhältnissen der späteren Zeit nicht mehr entsprachen, die rechtliche Grundlage zu entziehen. Die Bedenken, die Seidel DQ 17, S. 47 f. gegen die Echtheit geäußert hat, beziehen sich also nur auf diese Verfälschung. Vgl. Wohlgemuth-Krupicka Z. 73, S. 32 ff., der die Urkunde wohl mit Recht für eine Empfängerausfertigung hält; ähnlich Maleczyñski, Zarys dyplomatyki S. 194. Die Schrift ist in der Tat mit Nr. 144, SR 199 und SR 251 nahe verwandt (vgl. Wohlgemuth-Krupicka l. c. Tafel nach S. 38), doch dürfte die Identität der Hände noch nicht endgültig erwiesen sein. - Die Bestimmungen über die Rechte des Münzers entsprechen den vordeutschen Verhältnissen, siehe Nr. 83, Nr. 115 und SR 193, ferner Wladislaw von Oppeln für das Breslauer Vinzenzstift (SR 648); vgl. dazu Friedensburg CDS 13, S. 32 und R. Grodecki, Rozprawy PAU wydz. histor.-filoz. ser. 2, Bd. 38/2, 1921, S. 37.


Ego Heinricus dei gratia dux Zlesie ad primam peticionem filiê meê, cum deo se constanter offerens secularem habitum et animum mutaret in Trebeniz, hanc libertatem cenobio Lubensi concessi, ut scilicet forum Lubense ab omni polonica exactione sit exemptum, videlicet ut monetarius nulli pomot imponat, nil ibidem iuris habeat nisi tribus foris immutationem monete, sal vendendi et nummos cambiendi. Concessi etiam, ut nullus de hominibus claustri sine licentia abbatis, prioris sive cellerarii ad aliquot iuditium provocetur, et quotiens expeditionem nostram indixerimus, homines in circuitione Lubens[i] quicquid necessitas claustri exegerit Interim operentur.

Siegel Herzog Heinrichs I., Typar B, an roten Seidenfäden, siehe Nr. 93.


Schlesisches Urkundenbuch, Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien, Zweiter Band: 1. Lieferung 971 - 1216, 1963; 2. Lieferung 1217 - 1230, 1968; 3. Lieferung Fälschungen und Register, 1971; Bearbeitet von Heinrich Appelt, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Graz


Zamknij okno - Schließe das Fenster


Rozmiar: 16572 bajtów