Kapellen, Bildstöcke, Kreuze

1. Die Sebastians-Kapelle an der Oppelner Straße neben der Besitzung des früheren, jetzt verstorbenen Gemeindevorstehers Rochus Baron. Sie ist uralt, über ihre Entstehung ist nichts bekannt. Sie steht in einem Garten, auf dem sich früher ein dem hl. Sebastian geweihter Friedhof befunden haben soll. Im Jahre 1903 ließ sie der Pfarrer Rudzki renovieren. Sie trägt jetzt ein Bild der "Todesangst Christi am ölberge".

2. Die St. Hedwigs-Kapelle. Sie ist die Erneuerung einer alten Kapelle, die bis 1929 an dem nach Malsdorf führenden Wege vor der Fabrik stand. Als die Chaussee nach Malsdorf gebaut wurde, mußte sie abgebrochen werden. Die St. Hedwigsfigur wurde van Häusler und Schlosser Rochus Piechatzek in Verwahrung genommen. Diese Figur stammt von dem begabten Holzschnitzer Valentin Hylla aus Czarnowanz (jetzt Klosterbrück), der von 1836-1903 lebte. Seine größte Leidenschaft war die Holzschnitzerei, und er brachte es darin zu einer erstaunlichen Fertigkeit. Er hat viele schöne Figuren und andere Gegenstände geschnitzt, die vielfach von Händlern aufgekauft und sogar nach Amerika versandt wurden. Von ihm sind noch vorhanden: Eine St. Franziskusfigur und ein Kreuz unter dem Chor des Klosters Klosterbrück; das hl. Grab in Chrosczütz, jetzt Rutenau; die beiden Seitenaltäre in Chronstau (jetzt Kraust) und eine schöne Aufer-stehungsfigur, die sich im Besitz seines Neffen Hylla befindet. (Nach Stumpe: Opp. Heimatkalender 1934.) Die Groschowitzer St. Hedwigsfigur ist aus einem Stück Birnbaum geschnitzt. Sie befindet sich heute in einer neuen Kapelle, die auf einem Platz vor Groschowitz an der nach Malsdorf führenden Giaussee steht. Dieser Platz gehört dem Kreise Oppeln und wurde von der Gemeinde Malsdorf auf 99 Jahre gepachtet. Die Kapelle ließ der frühere Gemeindevorsteher Habor aus Malsdorf im Jahre 1930 von Arbeitslosen errichten. Vor der Kapelle wurde eine Bepflanzung angelegt. Um die Ausschmückung der Kapelle kümmert sich der kath. Frauenbund.

3. Die Rochus-Kapelle. Sie stellt am Ende der Eichendorff-Straße und ist die Erneuerung einer alten Kapelle, die im Jahre 1594 von den Brüdern Peter und Johann Piechotta anläßlich einer Epidemie erbaut worden sein soll. Die neue Kapelle ließ der Kretschmer Joseph Piechotta im Jahre 1894 errichten. Sie wird von der Familie Grygosch in Ordnung gehalten. Die St. Rochus-Figur stammt aus der alten Kirche und soll schon über 200 Jahre alt sein.

4. Die St. Marien-Kapelle neben dem kleinen Steinbruch an der Oppelner Straße. Sie wurde erbaut auf Veranlassimg des Generaldirektors v. Prondzynski, der einer Gefahr, durch scheuende Pferde zu verunglücken, glücklich entgangen war.

Alte Bildstöcke sind: Der St. Josephs-Bildstock in der Oderstraße und der Bildstock des St. Johannes v. Nepomuk am v. Prondzynski-Platz. Beide sind schon weit über 100 Jahre alt und sehr morsch.

Das neue Steinkreuz, das die Gemeinde an der Krappitzer Straße anstelle eines alten Holzkreuzes errichten ließ, ist bereits an anderer Stelle erwähnt worden.