V. Der Bahnhof
Daß die Gemeinde Groschowitz einen eigenen großen Bahnhof besitzt, bedeutet für sie eine große Annehmlichkeit. Das ist nicht nur im Interesse des Verkehrs, sondern auch im Interesse der Kindererziehung der Fall; denn da die Kinder nach einer Fahrzeit von nur 5 Minuten täglich ins Elternhaus zurückkeliren können, sind auch weniger bemittelte Eltern in der Lage, ihre Kinder auf höhere Schulen schicken zu können.
Der Bahnhof Groschowitz ist ein Rangierbahnhof mit Personen- und Güterverkehr. Seine Entstehung hängt mit der Entwicklung der oberschlesischan Bahnen zusammen. Nachdem bereits am 31.10.1845 die Strecke Oppeln - Groschowitz-Königshütte über Gogolin als Privatbahn in Betrieb gesetzt worden war, wurde laut Allerhöchster Kabinettsordre van 13.10.1856 die Oberschlesische Eisenbahn am 1. Januar 1857 als Staatsbahn eröffnet.
Diese Bahn schloß sich an die österreichische Kaiser Ferdinand-Nordbahn an und unterstand der Direktion der Oberschlesischen Eisenbahnen in Breslau. Sie wurde 1863 bis Oswiecim fertiggestellt. Im Jahre 1878 wurde in Groschowitz eine Haltestelle eingerichtet und eine Halle gebaut. Deren Wände waren von außen aus Holz, von innen aus Ziegeln. Das Dach war aus Pappe. Sie diente ihrem Zweck nur kurze Zeit, dann wurden Familienwohnungen darin eingerichtet. Im Jalire 1929 wurde sie vom Stellwerksmeister Jungmann käuflich erworben und abgebrochen.
Da sich der Verkehr steigerte, trat an die Stelle der Haltestelle ein Bahnhof. Er wurde ein Stück weiter in Richtung Groschowitz erbaut und im Jahre 1881 zu bauen angefangen auf den Grundstücken von Laxy und Malossek. Der gm kostete 0,65 bis 0,75 M. Daß der Balmhof so weit van Ort errichtet wurde, geschah aus zwei Gründen: Einmal sollte er ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Zementwerken Groschowitz und Neudorf, von denen seine Entwicklung in erster Linie abhing, zu stehen kommen, dann aber auch deswegen, weil für die Grundstücke am Dorf übermäßig hohe Preise gefordert wurden. Zugleich mit dem Bahnhof wurde auch die Chaussee Oppeln - Groschowitz bis zum Anfang des Dorfes gebaut, und nach ihrer Fertigstellung kam der alte Weg, der bei der St. Marienkapelle über die Stelle der jetzigen Gleise geführt hatte, in Fortfall.
Nach und nach wurde der Bahnhof vergrößert, da neue Strecken eröffnet wurden. Die Entwicklung war folgende: Groschowitz - Groß-Strehlitz als Nebenbahn am 1.10.1878; Groschowitz - Peiskretscham - Borsigwerk als Vollbahn am 15.5.1880; Oppeln Güterbahn - Groschowitz als Vollbahn am 10.12.1898; Groschowitz - Carlsmarkt - Brockau als Vollhalm am 1.11.1909. Einen starken Einfluß auf die Entwicklung der hiesigen Balmverhältaisse übte, wie bereits bemerkt, die Zementindustrie aus, die in Groschowitz im Jahre 1872 ihren Anfang nahm. Auch die Gebäude des Balmhofs veränderten sich. Größere Erweiterungsbauten wurden vorgenommen in den Jahren 1892, 1910 und 1927.
Mit der Vergrößerung des Bahnhofs ging der Bau von Beamten- und Arbeiterhäusern Hand in Hand. Sie wurden auf einem an der Chaussee Oppeln - Groschowitz gelegenen Gelände errichtet, das folgenden Besitzern gehört hatte: Wolny Thomas, Kurpiers Hyazinth, Piechotta Matthias, Müller Piechotta, Datko Johann, Baron Peter und Rochus Marschollek. Der Bau der beiden ersten Häuser erfolgte 1902. Darauf folgte ein großer Häuserblock, der 1913 angefangen wurde. Das letzte Haus in dieser Reihe wurde 1930 bezogen.
Die mehr im Hintergrund stehenden Häuser wurden 1914 und 1925 erbaut. Eine Anzahl von Eisenbahnern wohnt auch in den großen Siedlungshäusern, die 1929 und 1930 in Richtung Bolko entstanden. Mit den Familienwolmungen sind Gärtchen verbunden, die mit ihren geschmackvollen Sommerhäuschen und reichem Blumenflor einen ansprechenden Eindtuck machen und gute Gemüseerträge liefern. Auch eine eigene Tunmalle, die 1930/31, und eine schöne Kegeibalm, die 1934 erbaut und 1935 eröffnet wurde, stehen zur Verfügung. Um den Bau der letzteren hat sich Masch. Insp. Polster besonders verdient gemacht. Seit 1913 besitzt die Bahnhofskolonie eine eigene Wasserleitung, für die drei Bohrlöcher vorhanden sind. Ein Teil des Betriebswassers kommt aus Oppeln. 1936 wurde das Gelände an den zurückliegenden Familienhäusern kanalisiert.(N.B. "Das Vereinsleben" s.weiter vorn!)
1936 wurde die bisherige Bahnmeisterei IV in einen an der Oppelner Chaussee gelegenen Neubau verlegt.
Heute besitzt der Bahnhof Groschowitz einen bedeutenden Personen- und Güterverkehr. Nach dem Sommerfahrplan 1936 verkehren täglich 49 Personenzüge, und zwar: Nach Oppeln 15, Nach Oppeln - Breslau 7, nach Heydebreck 15 und nach Peiskretscham - Groß-Strehlitz - Beuthen OS 12.
Am Bahnhof Groschowitz wirkten nacheinander folgende Vorsteher: Hänel, Witzig, Wollin, Bar, Spottge, Hoffmann, Ehmke, Fubel und Gollasch; letzterer seit dem 1.6.1936.
Der Bahnhof liegt jetzt über 1 km von Groschowitz entfernt. Es wäre den Bewohnern angenehmer, wenn er näher am Ort gelegen wäre. Vielleidit erfüllt die Zukunft diesen Wunsch!
Der Bahnhof Groschowitz ist ein Rangierbahnhof mit Personen- und Güterverkehr. Seine Entstehung hängt mit der Entwicklung der oberschlesischan Bahnen zusammen. Nachdem bereits am 31.10.1845 die Strecke Oppeln - Groschowitz-Königshütte über Gogolin als Privatbahn in Betrieb gesetzt worden war, wurde laut Allerhöchster Kabinettsordre van 13.10.1856 die Oberschlesische Eisenbahn am 1. Januar 1857 als Staatsbahn eröffnet.
Diese Bahn schloß sich an die österreichische Kaiser Ferdinand-Nordbahn an und unterstand der Direktion der Oberschlesischen Eisenbahnen in Breslau. Sie wurde 1863 bis Oswiecim fertiggestellt. Im Jahre 1878 wurde in Groschowitz eine Haltestelle eingerichtet und eine Halle gebaut. Deren Wände waren von außen aus Holz, von innen aus Ziegeln. Das Dach war aus Pappe. Sie diente ihrem Zweck nur kurze Zeit, dann wurden Familienwohnungen darin eingerichtet. Im Jalire 1929 wurde sie vom Stellwerksmeister Jungmann käuflich erworben und abgebrochen.
Da sich der Verkehr steigerte, trat an die Stelle der Haltestelle ein Bahnhof. Er wurde ein Stück weiter in Richtung Groschowitz erbaut und im Jahre 1881 zu bauen angefangen auf den Grundstücken von Laxy und Malossek. Der gm kostete 0,65 bis 0,75 M. Daß der Balmhof so weit van Ort errichtet wurde, geschah aus zwei Gründen: Einmal sollte er ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Zementwerken Groschowitz und Neudorf, von denen seine Entwicklung in erster Linie abhing, zu stehen kommen, dann aber auch deswegen, weil für die Grundstücke am Dorf übermäßig hohe Preise gefordert wurden. Zugleich mit dem Bahnhof wurde auch die Chaussee Oppeln - Groschowitz bis zum Anfang des Dorfes gebaut, und nach ihrer Fertigstellung kam der alte Weg, der bei der St. Marienkapelle über die Stelle der jetzigen Gleise geführt hatte, in Fortfall.
Nach und nach wurde der Bahnhof vergrößert, da neue Strecken eröffnet wurden. Die Entwicklung war folgende: Groschowitz - Groß-Strehlitz als Nebenbahn am 1.10.1878; Groschowitz - Peiskretscham - Borsigwerk als Vollbahn am 15.5.1880; Oppeln Güterbahn - Groschowitz als Vollbahn am 10.12.1898; Groschowitz - Carlsmarkt - Brockau als Vollhalm am 1.11.1909. Einen starken Einfluß auf die Entwicklung der hiesigen Balmverhältaisse übte, wie bereits bemerkt, die Zementindustrie aus, die in Groschowitz im Jahre 1872 ihren Anfang nahm. Auch die Gebäude des Balmhofs veränderten sich. Größere Erweiterungsbauten wurden vorgenommen in den Jahren 1892, 1910 und 1927.
Mit der Vergrößerung des Bahnhofs ging der Bau von Beamten- und Arbeiterhäusern Hand in Hand. Sie wurden auf einem an der Chaussee Oppeln - Groschowitz gelegenen Gelände errichtet, das folgenden Besitzern gehört hatte: Wolny Thomas, Kurpiers Hyazinth, Piechotta Matthias, Müller Piechotta, Datko Johann, Baron Peter und Rochus Marschollek. Der Bau der beiden ersten Häuser erfolgte 1902. Darauf folgte ein großer Häuserblock, der 1913 angefangen wurde. Das letzte Haus in dieser Reihe wurde 1930 bezogen.
Die mehr im Hintergrund stehenden Häuser wurden 1914 und 1925 erbaut. Eine Anzahl von Eisenbahnern wohnt auch in den großen Siedlungshäusern, die 1929 und 1930 in Richtung Bolko entstanden. Mit den Familienwolmungen sind Gärtchen verbunden, die mit ihren geschmackvollen Sommerhäuschen und reichem Blumenflor einen ansprechenden Eindtuck machen und gute Gemüseerträge liefern. Auch eine eigene Tunmalle, die 1930/31, und eine schöne Kegeibalm, die 1934 erbaut und 1935 eröffnet wurde, stehen zur Verfügung. Um den Bau der letzteren hat sich Masch. Insp. Polster besonders verdient gemacht. Seit 1913 besitzt die Bahnhofskolonie eine eigene Wasserleitung, für die drei Bohrlöcher vorhanden sind. Ein Teil des Betriebswassers kommt aus Oppeln. 1936 wurde das Gelände an den zurückliegenden Familienhäusern kanalisiert.(N.B. "Das Vereinsleben" s.weiter vorn!)
1936 wurde die bisherige Bahnmeisterei IV in einen an der Oppelner Chaussee gelegenen Neubau verlegt.
Heute besitzt der Bahnhof Groschowitz einen bedeutenden Personen- und Güterverkehr. Nach dem Sommerfahrplan 1936 verkehren täglich 49 Personenzüge, und zwar: Nach Oppeln 15, Nach Oppeln - Breslau 7, nach Heydebreck 15 und nach Peiskretscham - Groß-Strehlitz - Beuthen OS 12.
Am Bahnhof Groschowitz wirkten nacheinander folgende Vorsteher: Hänel, Witzig, Wollin, Bar, Spottge, Hoffmann, Ehmke, Fubel und Gollasch; letzterer seit dem 1.6.1936.
Der Bahnhof liegt jetzt über 1 km von Groschowitz entfernt. Es wäre den Bewohnern angenehmer, wenn er näher am Ort gelegen wäre. Vielleidit erfüllt die Zukunft diesen Wunsch!