III. Die Kirche

Die Parochie Groschowitz ist eine der ältesten in Schlesien. Zu ihr gehörten früher die Gemeinden Groschowitz, Grudschütz (Gruden), Malino (Malsdorf), der katholische Teil von Gräfenort, Przywor (Odertal OS) und der an der Oder gelegene, zur Gemeinde Boguschütz (Gottesdorf) gehörige Ortsteil Okol (der letztgenannte Ortsteil ging bei der Überschwemmung im Jahre 1930 zugrunde). Przywor gehört seit 1928 zur Parochie Konty (jetzt Oderwinkel). Die alte im Jahre 1881 abgebrochene Kirche stammte aus dem Jahre 1295. Damals ließ der Herzog Boleslaus I. mit Zustimmung des Bischof Johann III. von Breslau bei der Collegiatkirche zum Hlg. Kreuz in Oppeln, die etwa seit dem Jahre 1100 beteht, eine neue (11.) Präbende einrichten und stattete sie mit den Einkünften aus, die bisher zur Kirche St.Adalbert auf dem Berge gehört hatten.

Auch die Einkünfte von Chrzumschütz (jetzt Schönkirch), das ebenfalls unter seinem Patronat stand, wurden der neuen Präbende zugewiesen. Die Pfarrkirchenrechte gingen auf die Kreuzkirche über. Das Patronatsrecht über diese Präbende gehörten dem Herzog von Oppeln, die Investitur dem Bischof von Breslau.

Dem 11. Kanonikus oblag die Seelsorge in einer großen Anzahl von Orten, die zur Chrzumschützer Kirche oder St.Adalbertskirche gehört hatten. Da er in Oppeln residierte und als Dekan oder Custos verschiedene Pflichten zu erfüllen hatte, mußte er in Chrzumschütz einen Vikar (Kaplan) halten. Dieser hatte folgende Dörfer zu pastorieren: Sakrau, Goslawitz, Kempa, Zawade, Halbendorf, Slawitz, Birkowitz (jetzt Birkental), Zyrkowitz, Chmiellowitz (jetzt Hopfental), Dechantsdorf, Vogtsdorf, Winau und Sczepanowitz (jetzt Stefanshöh, einige Güter und Gärten bei Oppeln, ferner Nova villa (Neudorf), Gruchavie (Groschowitz), Dobre, Dambe (Dembio, jetzt Reichenwald), Lendzinice (Lendzin, jetzt Lenzen), Chranstoviz (Chronstau, jetzt Kranst), Sbychin, Sowchicz, Chotorz, Wangri (Wengern), Lubniani (Lugnian), Lubczici (Luboschütz) und die Vorwerke des Gesco, Gisler und Groschowitz selbst. Die Orte Lendzinice, Sbychin und Sowchicz gingen bei der Anlage des Kaiischteiches um 1559 zugrunde.

Während einzelne Einkünfte, z.B. die Stolgebühren, an den Vikar entrichtet wurden, blieb das Meßkorn oder der Dezem dem Dechanten in Oppeln vorbehalten; der Vikar war nur dessen Stellvertreter.

Unter den Dörfern begegnet uns auch Gruchavie, d.h. Groschawitz, das also noch keine eigene Kirche besaß. Sie entstand erst 1295.

Für den Chrzumschützer Vikar war der beschriebene Seelsorgebezirk zu ausgedehnt, obwohl die Bewohnerzahl noch gering war; es soll deshalb ein weiterer Vikar bald dazugekommen sein. Groschowitz selbst muß bald aus dem Verband herausgelöst und zu einer eigenen Pfarrei erhoben worden sein. 1376 wird es ausdrücklich als Pfarrort erwähnt, war es aber schon früher. Es war damals dem Archipresbiteriat Groß-Strehlitz zugeteilt -ein Oppelner Archipresbiteriat gab es noch nicht - und gehörte, wie wir aus späteren Nachrichten wissen, nicht mehr dem Oppelner Dekan, sondern dem Oppelner Custos. Letzterer war also Pfarrer von Groschowitz und hielt sich einen Vikar in Oppeln oder in Groschowitz, wenn er selbst in Oppeln war. 1306 war Custos eine gewisser Radzlaus. wir müssen ihn als ersten bekannten Pfarrer von Groschowitz ansprechen.

Der nächste bekannte Pfarrer ist jener Pfarrer Peter, der durch den Breslauer Kleriker und öffentlichen Notar Johann, Sohn des Martin v. Schönowicz, zu Oppeln am 20.8.1400 ein Testament errichten ließ. Darin bestimmte er, um für sein Seelenheil zu sorgen, 3 M Zins, die er auf den Gütern des Dorfes Dambrowa (Dambrau) erkauft hatte, für die Collegiatkirche und deren Vikar. 1531 bekam der Custos der Oppelner Kirche den "Garbenzehnt" von Groschowitz, die Einkünfte von Chrzumschütz erhielt immer der Dechant.

Der Oppelner Custos hielt auch weiterhin in Groschowitz einen Vikar. In späterer Zeit lernen wir einige Vikare dem Namen nach kennen. Sie müssen sehr häufig gewechselt haben. Pfarrer in Groschowitz, zugleich aber Custos in Oppeln waren: Im Jahre 1576 ein Martin Michalka. Um 1665 ein Franz Belokaus, Ujest. Dann Simon Nowack aus Czedzik (Hitlersee), Christophorus Lazik aus Neudorf, Simon Pelka aus Groß-Schimnitz (Schimmendorf), Christophorus Constantinus, später Erzpriester in Ratibor um 1670. 1677 Simon Wollnik aus Studen, Kreis Ratibor. Nach 1677 Georg Ignatius Tanisch, ein gebürtiger Ratiborer; 1681 Christophorus Drewnak aus Buchental, Kreis Rosenberg; 1687 Paul Schidlowski, zuletzt Kanonikus in Oppeln; 1686 Johann Honorius, Graf v. Trautmannsdorf, auch Breslauer Kanonikus; vor 1716 Franziskus Schweder aus Oppeln und Gottfried Ferdinand Zimmermann, ein Neisser Kind; um 1720 Kaluza; um 1770 Leopold Winkler, ein Oppelner; Karl Wenzel Durich aus Oberglogau, gestorben 1813 als Groschowitzer Pfarrer.

Viele Einzelheiten über die Groschowitzer Kirche erfahren wir aus dem Visitationsbericht von 1687. Dort heißt es z.B.:

"Die Kirche ist der Hlg. Katharina geweiht, gemauert, 1681 ganz renoviert. Zur Kirche gehören Groschowitz, Malinie, Grudschütz und Przywor. Alle Einwohner sind katholisch. Das Pfarrhaus hat nur 2 dürftige Stuben, ist aber gut gedeckt. An Einrichtungsgegenständen enthält es nur einen Tisch. Die Tauf-, Trau- und Totenbücher (die heut vorhandenen ältesten Kirchenbücher beginnen meist 1721) führt der Schullehrer (scholiarchi). Er heißt Michael Bialucha, ist verheiratet, Leibeigener und amtiert schon 10 Jahre. Er hat 4 Knaben zu unterrichten. Er nutzt einen Garten bei der Schule, die ganz ruiniert ist. Dem Pfarrer gehören ein Kirchgarten, 2 Hufen Acker und der Manipularzehnt. Der Vikar bekommt kein bares Gehalt vom Pfarrer; jedoch die Gebühr für die kirchlichen Handlungen und andere Einkünfte gehören ihm. Die Kirchenväter heißen Christophorus Faber und Georg Kurpiers.

1680 ist das Dorf ganz ausgestorben an der Pest. Der Kirchhof am Walde erinnert daran. Der erwähnte Vikar Simon Pelka war während der Pest in Groschowitz. 1683 waren schon wieder 18 Ganzbauern, 5 Halbbauern, 15 Ackerhäusler und 52 Angerhäusler (ohne Acker) vorhanden."

1783 betrug die Bewohnerzahl 453.

Im Jahre 1810 wurde das Collegiatstift zum Hl. Kreuz in Oppeln säkularisiert, und damit wurde Groschowitz selbständiger Pfarrort. 1842 wird von einer neudotierten Pfarrkirche mit Widmut (Kirchacker und Hutung) berichtet. Patron und Collator ist der Fiskus. Eingepfarrt sind noch Okol und Gräfenort. Die Seelenzahl der Parochie beträgt 1755. Der Pfarrer heißt Braschke. Sein Vorgänger war Pfarrer Schwarz. 1845 zählt Groschowitz allein 771 Parochianen.

Die alte Kirche in Groschowitz besaß einen gefälligen, 130 Fuß hohen Turm, war aber klein, dunkel und sehr feucht. Mit diesem kleinen, ungesunden Kirchlein mußte sich die immer größer werdende Parochie jahrhundertelang behelfen. Kaum 1/3 der Parochianen fanden zuletzt darin Platz, und als die Kirche noch baufälliger geworden war, mußte ein Neubau beschlossen werden. Dazu hatte der Fiskus als Patron 2/3 und die Gemeinde 1/3 beizutragen. Da der Gemeinde zunächst aber keine Mittel zur Verfügung standen, so verzögerte sich der Bau bis zum Jahre 1881. Endlich gelang es, von der Provinzial-Hilfskasse ein Darlehen von 45 000 M zu erhalten, das mit 4 1/2 % zu verzinsen und in 15 Jahren zu tilgen war. Zunächst mußte eine Interimskirche eingerichtet werden. Pfarrer Stuchly der damalige Pfarrer, stellte dafür die geräumige Pfarrscheuer zur Verfügung. Bauunternehmer Drzymalla führte die ihm übertragene Arbeit schnell und gut aus. Den Bau der neuen Kirche nahm der Patron selbst in die Hand und übertrug die Ausführung dem Königl. Baumeister Wark aus Oppeln, der ein Gotteshaus schuf, das allgemeine Freude erregte. Zur Verschönerung der Kirche (bunte Fenster, Vergoldung der Turmkuppel und des Kreuzes) trug Pfarrer Stuchly viel bei.

Aus dem Kirchenvorstände machten sich besonders verdient: Müller Joseph Piechotta, Scholze Franz Datko und Kretschmer Peter Piechotta; ferner der Bauer Matthias Witolla, der einen großen Teil der Ziegeln und Steine anfuhr. Von Seiten der Regierung war es der Oberregierungsrat v. Dörnberg, der den Kirchbau durch seine Zuvorkommenheit sehr erleichterte.

An den Arbeiten waren beteiligt: Maurermeister Schmidt und Zimmermeister Tietze aus Oppeln. Die Kalksteine hat Plutsch aus Krappitz geliefert. Die Ziegeln waren z.T. aus Krempa bei Deschowitz, z.T. aus Sczepanowitz (Stefanshöh), die Kunstziegeln aus Lauban. Den hydraulischen Kalk für die Fundamente hat die Firma Muhr und Sohn, den Gogoliner Kalk Stadtrat Reiß zu Oppeln, und den Zement die Fabrik Werk Groschowitz geliefert. Die Sandsteinarbeiten sind durch Seidler und Wimmet in Bunzlau, die Granitarbeiten durch Rosenthal in Beuthen OS, die Schieferarbeiten durch Haehndel in Breslau ausgeführt worden. Die Klempnerarbei-ten führte Römer in Oppeln und die Glaserarbeiten die Firma Seiler in Breslau aus. Eine Orgel mit 20 klingenden Stimmen und 5 nicht klingenden Registern sowie 2 Manualen hat Orgelmeister Haas aus Leobschütz aufgestellt.

Die feierliche Einweihung der Kirche erfolgte am St. Hedwigstage, also am 15.10.1883 durch den Geistlichen Rat und Erzpriester Porsch aus Oppeln. Die Festpredigt hielt Oberkaplan Mysliwietz aus Oppeln. Er empfahl die Heiligen der 3 Altäre: Die hl. Katharina, den hl. Joseph und den hl. Jakobus der besonderen Verehrung der Parochianen. Die Bilder dieser Heiligen waren auf Kosten des Pfarrers Stuchly vom Maler Fahnroth in Breslau gemalt worden. Das Bild des Hauptaltars kostete 600 M, die anderen je 300 M. Das Bild des hl. Jakobus wurde später durch ein Herz-Jesu-Bild ersetzt. Es ist jetzt an einer anderen Stelle der Kirche untergebracht.

Nachdem Pfarrer Stuchly noch 5 Jahre in der neuen Kirche amtiert hatte, resignierte er wegen Kränklichkeit auf sein Amt und kaufte vom Rentier Härtel ein Grundstück für 20 000 M, auf dem später das St. Josephstift erbaut wurde. Diesem Stift vermachte er auch sein ganzes Vermögen. Im Jahre 1893 wurde das Kloster, das den Krankenschwestern von St. Franziskus übergeben wurde, eingeweiht zum Segen der Gemeinde. Um die Ausgestaltung des Klosters hat sich besonders Kuratus Wrzodek aus Oppeln, der zum Testamentsvollstrecker des Pfarrers Stuchly und zum Verwalter seines Nachlasses ernannt worden war, verdient gemacht.

Auf Veranlassung und durch Mitwirkung des Generaldirektors Ferdinand v.Prondzynski wurde 1896 ein Erweiterungsbau des Klosters vorgenommen. Die Fabrik streckte Geld vor und schenkte einen großen Teil des Baumaterials. Die 5 vorhandenen Schwestern übten auch die ambulante Krankenpflege aus und waren daher oft überlastet. Der segensreichen Wirksamkeit der Schwestern ist es mit zu verdanken, daß die im Jahre 1896 ausbrechende Epidemie (Scharlach, Masern, Diphtherie) nur etwa 15 Todesopfer forderte.

Im Jahre 1898 wurde das Kloster Krankenhaus und - wiederum mit Unterstützung des Generaldirektors F. v. Prondzynski - als solches aufs beste ausgestattet.

Pfarrer Stuchly konnte sich jedoch nicht mehr lange seines Ruhestandes erfreuen; er starb an Herzverfettung, die sich zur Herzwassersucht entwickelte, am 2.5.1890 im Alter von 68 Jahren.

Sein Nachfolger wurde Pfarrer Julius Sdralek aus Rogau. Seine feier¬liche Einführung durch den Geistlichen Rat und Erzpriester Porsch aus Oppeln erfolgte am 28.11.1888.

Während seiner 13jährigen Tätigkeit in Groschowitz hat er viel zur Verschönerung der Kirche beigetragen.

Im Jahre 1889 wurde eine prachtvolle Herz-Jesu-Figur aufgestellt, die von 2 ungenannt sein wollenden Wohltätern (Bruder und Schwester) gestiftet worden war. Sie stammte aus Meyers Kunsthandlung in München. In demselben Jahre fand auch ein neuer Rosenkranzaltar, gefertigt van Kunsttischler Buhl in Breslau, Aufstellung, ebenso eine Herz-Marien-Figur.

1890 erfolgte die Anschaffung eines neuen Tabernakels und eines stilgemäßen Beichtstuhls.

Im Herbst des Jahres 1893 wurden neue Kirchenfahnen angeschafft und vor Weihnachten eine prachtvolle Krippe von Albert Brinckmann in Münster bezogen.

1894 wurde ein neues Pfarrhaus gebaut und 1895 bezogen.

1897 schenkte ein Maler aus Düsseldorf, dessen evangelische Frau in Groschowitz katholisch geworden war, der Kirche 3 Figuren, welche die heilige Familie darstellten.

1900 erhielt die Kirche einen neuen Kreuzweg, der aus München bezogen wurde. Die Kreuzwegbilder sind den Altarbildern angepaßt und auf Goldgrund gemalt.

Am 1.10.1901 berief Seine Eminenz Kardinal Kopp in Breslau den Pfarrer und Erzpriester Julius Sdralek als Pfarrer nach Patschkau und bestimmte zu seinem Nachfolger den Oberkaplan Franz Rudzki aus Oppeln, der nun als Pfarrer eingeführt wurde.

Im Juli 1903 erfolgte eine stilvolle Ausmalung der Kirche durch den akademisch gebildeten Kirchenmaler Klink aus Babitz, Kreis Leobschütz. Die von ihm geschaffenen Decken- und Wandgemälde sind Kunstwerke. Das von dem Zimmermann Jakob Rotzek aufgestellte Gerüst kostete 1300 M. Die Malerarbeiten beanspruchten 7500 M.

Die folgenden Jahre waren sehr ereignisreich. Vieles wurde für die Kirche getan. Nur das Wichtigste sei hier angeführt:

1906: Anschaffung eines neuen Taufsteines und einer neuen Kanzel. Die große Glocke, die einen Sprung erhalten hatte, wurde von der Firma Lösch in Oppeln umgegossen.

1907: Zur Vergrößerung des Kirchhofes wurden vom Halbbauer Paul Kurpiers 2 Morgen für 3000 M angekauft.

1908: Das Pfarrgrundstück wurde teilweise mit einem eisernen Zaune umgeben. Um den neuen Kirchhof wurde ein Drahtzaun gezogen. Im Kirchhofe wurden Bäume gepflanzt und ein Steinkreuz aufgestellt. Die Einweihung des Kirchhofes erfolgte am 1. November.

1909: Vor allen Kirchentüren sind Abkratzer neuester Konstruktion angebracht worden.

1910: Die beiden vorderen Seitenaltäre wurden abgebrochen und durch neue ersetzt.

1911: Die schadhaften Mauern wurden ausgebessert, die kleinen Anbaudächer mit Kupferplatten belegt, das Dach des Turmes mit Schiefer neu gedeckt. Die Kosten betrugen 8000 M.

1912: 2 Figuren, St. Anna und St. Vinzent darstellend, wurden zur inneren Ausschmückung der Kirche angekauft, die Glockenstränge erneuert und die Turmuhr repariert.

1913: Der Gang vor dem Hauptportal der Kirche wurde mit Zement ausgegossen. Neopresbyter Ferdinand v. Prondzynski, ein Sohn des Generaldirektors, feierte seine Primiz. Der Kirche wurde ein neues Meßbuch geschenkt. Vor dem Hauptportal der Kirche wurden 2 große Standbilder (Kreuz und St. Marienfigur) aufgestellt.

1915: Neopresbyter Pilot hielt seine Primiz. Die Kupferplatten der Anbaudächer und Pfeiler mußten für Kriegszwecke abgeliefert werden. Sie brachten über 7000 M ein.

1916: Weihbischof Dr. Augustin traf am 19.5. in Groschowitz ein und firmte hier 1127 Gläubige.

1917: Die Orgel wurde von Spiegel/Oppeln repariert. Die Zinnpfeifen wurden abgeliefert. Der Erlös dafür betrug 1109 M. Auch die Kirchenglocken mußten abgeliefert werden. Die größte mußte vorher zerschnitten werden.

1922: Weihbischof Dr. Wojciech firmte am 6. September.

1923: Dieses Jahr brachte unserer Kirche die langersehnten Glocken wieder. Kaplan Radkowski aus Tichau, Kreis Pless, wurde Pfarrverweser.

1924: Vieles wurde angeschafft, z.B. Meßgewänder, Meßkelche, Schränke u.a. Das Dach wurde teilweise umgedeckt. Die abgegebenen Kupferplatten wurden zurückgeliefert.

1925: Ein neuer Baldachin wurde angeschafft. Die Orgel erhielt von der Firma Schlag in Schweidnitz elektrischen Antrieb und neue Zinnpfeifen.

1926: Pfarrer Rudzki traf in den Ruhestand; Administrator Radowski wurde Pfarrer in Roschowitzwald, Kreis Cosel, und Pfarrer Franz Haase aus Wellendorf wurde vom Erzpriester Kubis aus Oppeln (jetzigen Prälaten) als Pfarrer in Groschowitz eingeführt, nachdem vorher das Pfarrhaus gründlich renoviert worden war. Dank der Fürsorge des neuen Pfarrers wurde die ganze Kirche einschließlich der Seitenchöre und Weihnachtskrippe mit elektrischem Licht versehen.

1927: In diesem Jahr erhielt Groschowitz den Kaplan Przybisch. Er ist jetzt Pfarrer in Botzanowitz.

Auf ihn folgten die Kapläne Moschek, jetzt Pfarrer in Landsberg/OS, Bujara, Cyris, jetzt Pfarrer in Wengern und dessen zeitweiliger Vertreter Jucha, Clement, jetzt Pfarrer in Welzow (Niederlauzitz) und dessen zeitweilige Vertreter Kulessa und Brommer.

Am 20. Mai 1928 starb der Rektor und Organist Schemainsky. Seine Stelle wurde vom Konrektor Woditsch vertreten. Neue Meßgewänder wurden angeschafft.

Am 1. August 1929 übernahm das Organistenamt Rektor Heinrich Moecke. Kaplan Moschek wurde als Kuratus nach Hindenburg versetzt. Er ist jetzt Pfarrer in Landsberg/OS.

1930: Kaplan Bujara wurde nach Hindenburg-Zaborze versetzt.

1931: Vom 28.2. bis zum 6.3. wurde von Franziskaner-Patres eine große Volksmission abgehalten, die großen Erfolg hatte. Am 23. Juni des gleichen Jahres beging Pfarrer Haase unter lebhafter und herzlicher Anteilnahme der ganzen Parochie sein 25jähriges Priesterjubiläum. Auf Initiative des Pfarrers Haase wurde die Kirche an beschädigten Stellen, einschließlich der Gemälde und der Orgel, renoviert. Die Malerarbeiten führte der Maler Lesczenski aus Oppeln zu allseitiger Zufriedenheit aus. Die Orgel renovierte die Firma Berschdorf in Weisse. Die bedeutenden Gesamtkosten wurden vom Patron (Fiskus) und der Kirchengemeinde getragen.



1933: Die Kaplanwohnung wurde um ein Zimmer vergrößert. Zur Kirchengemeinde gehören jetzt noch die Gemeinden Grudschütz (Gruden), Malino (Malsdorf) und der katholische Teil von Gräfenort. Am 26.11. wurde mit dem Ablaßfeste der hl. Katharina das 50jährige Jubiläum der Kirche feierlich begangen.

1934: Rektor und Organist Moecke trat am 1.4. in den Ruhestand.

1935: Hauptlehrer und Organist Weiß aus Kühschmalz bei Grottkau wurde am 1.4.1935 Rektor und Organist von Groschowitz.

1936 wurde die Sakristei vergrößert. Die Bauleitung hatte der Vertreter des Patronats. Außerdem erhielt die Kirche Warmluftheizung mit Doppelöfen, ausgeführt durch die Firma Goerlich & Co. in Breslau.