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1261. Magdeburg
Ławnicy Magdeburga przekazuj± prawa swego miasta księciu Henrykowi III. Białemu oraz obywatelom Wrocławia.
— Do man Magdebůrch besatzete, do gap man in recht nach irn wilkůre, do wůrden sie zů rate, daz sie kůren râtman zů eime iare, die swůren vnde sweren noch alle iar swenne sie nůwe kiesen, der stat recht vnde ire ere vnde iren vromen zu bewarende, so sie allerbest můgen vnde kunnen, mit der wisesten liute rate.
1. Die râtman haben die gewalt, daz sie richten uber allerhande wanemaze vnde vnrechte wage vnde vnrechte schephele vnde uber vnrecht gewichte vnde uber allerhande spisekovf vnde uber meynkouf, swie so daz brichet, daz ist recht, daz der můz wetten drie windesche march, daz sint ses vnde drizich schillinge.
2. Die ratman legen ir burding vz, swenne so sie wollen, mit der wisesten lute rate; swaz sie danne zů deme burdinge geloben, daz sol man halden, swelich man daz brichet, daz sulen die ratman vorderen.
3. Swer aber zů dem burdinge nicht nie kůmet, so man die gelocken liutet, der wettet ses phenninge; wirdet aber im daz burding gekvndegit; ne kůmet her dar nicht, her wettet vumf schillinge.
4. Die liute, die dar hoken heizen, brechen sie oder missetůn sie waz an meinkoufe; sprichet man in daz zů, sie můzen wetten hût vnde har oder drie schillinge; daz stet aber an den râtmannen, welich ir sie wollen.
5. Of schefele oder ander maze zů kleine sin, oder vnrecht waghe, daz můzen sie wol vorderen nach der stat kůre oder zu bezerende ') mit ses vnde drizich schillingen.
6. Vnse hoeste richtere, daz ist die bůrchgrave, die sitzet drû bôtding in deme iare; ein ding in sante Ageten (!) tage, daz ander in sante Johannes tage des liechten, daz dritte in deme achteden tage sente Martenes. Komen disse tage an heilige tage oder an bundene zît, so vorluset her sin ding, oder ne kůmet her nicht; ne were aber die schultheize dar nicht, so ne wirt im aber des dinges nicht; her můz aber dem burchgraven wetten zên phunt, iz ne beneme ime echt nôt.
7. Swaz so vngerichtes geschet vierzen nacht vor sime gedinge, daz richtet die bůrchgrave vnde anders nieman. Ist iz also, daz die bůrchgraue dar nicht wesen ne mach, die burgere kiesen einen richtere in sine stat vmbe eine hanthafte missetât. Des burchgreue wette sint driu phvnt; swen so her vf steit, so ist sin tegeding uze, vnde so leget her des schultheizen ding uz van deme nehesten tage ouer vierzen nacht.
8. Der schultheize heuet dru echte ding, ein nach deme zweleften, daz ander an deme dinstage, also die osterwoge uz geit, daz dritte, alse die pinkesten woge uzgeit. Nach dissen dingen leget her sin ding uz ouer vierzen nacht. Komen die dingtage an einen heiligen tach; her mach wol uber einen tach oder uber zwene nach deme heiligen tage sin ding uber legen.
9. Des schultheize gewette sint achte schillinge. Des schultheizen ding ne mach dem manne nieman kundigen, wan die schultheize selben oder die vronebote; nich ein sin knecht. Ne ist die schultheize dar nicht zů hûs; geschet ein ungevůge, so setzet man einen richtere umbe eine hanthafte tât. Die schultheize sal haben die gewalt van des landes herren; her sal euch damite belênt wesen vnde sol sin rechte lên wesen unde echt geboren unde van deme lande.
10. Ist iz also, daz ein man gewûnt wirdit; geschriet her daz ruocht vnde begrifet her den man vnde bringet her in vor gerichte unde hauet her des sine schreiman selbe siebede; her ist naher in zů vorziugende, danne her ime vntgan můge. Vmbe eine wunde so slehet man ap die hant, vnde vmbe einen tothslach den hals, of die wunde ist nageis tief vnde liedes lanc.
11. Dem bůrchgraven vnde deme schultheize en ist nich ein schephene oder bůrgere phlichtich vrteile zů vindene buzen dinge; iz ne were vmbe eine hanthafte tât. Die bůrchgraue vnde die schultheize můzen wol richten alle tage vmbe schult ane geziuge.
12. Of ein man gewunt wird unde nicht vůre ne kůmet vnde sine klage vomachtet, vnde iene vorkůmet; he vntgat ime selbe sibende. Ne komet her nicht vůre zu drên gedingen, her ubervestet ienen zů dem vierden dinge.
13. Ofte ein man ein wip nimet, stirbet die man, das wip ne hauet in sime gůte nicht, her ne hab' iz ir gegeben in gehegeteme dinge oder zů libgedinge zu irme libe. Wolde iman der vrowen ir libgedinge brechen, sie behaldit iz wol mit manne vnde mit wiben, die dar zů jegenwarde waren, selbe sibede; ne hebet ir die man nich ein gůt gegeben, sie besitzet in deme gute, vnde ire kint sulen ir geben ire lipnare, die wile sie ane man wesen wil. Heuet die man schaf, die nimet daz wip zů raden.
14. Habet die man vnde daz wip kint, swaz so der uzgesunderet sint, stirbet der man, die kint, die in deme gůte sint, die nemen daz gůt; die uzgesunderet sint, die haben daran nicht, vnde ir erbe ne můgen die kint niet vorkoufen an' ir erben gelop.
15. Swaz so ein man gibit in hegeteme dinge, besitzet her damite iar vnde tach an' jemannes widersprache, die recht ist, der ist her naher zů behaldene mit dem richtere vnde mit den schephenen, dan iz ime ieman mitvůren můge.
16. Of die richtare unde die schephenen irstůrven sint, so mach man sie wol af setzen mit den dingliuten zů dem allerminnesten mit zwen schephenen vnde mit vier dingmannen; so behaldet ein vrowe ire gilt.
17. Nich ein man noch nich ein wip, die nie moch an irme suchebette nicht vorgeben boven drie schillinge an' ir erben gelop, noch die vrouwe an' ires mannes gelop.
18. Des bůrchgreven gewette vnde weregelt, daz gewunnen wirt in gehegeme dinge, daz sal man gelden binnen ses wochen.
19. Of sich ein erbe vorswesteret oder verbrůderet, die sich geliche na da zů gezien můgen, die nemen das erbe geliche.
20. Swelich man gewundet wirdet, schriet her daz ruocht vnde kůmet her vor gerichte, swellichen man her beklaget, die dar zů jegenwarde was, komet die vůre, dem mach her ein kamph ap gewinnen; habet her mer luite beclaget, dan der wunden sint, vnde wirdet also manich man verwestet, alse der wunden sint, die liute alle, die vntgant albetalle, manlich sibede.
21. Swie so mit dem gůte besezzen ist, belibet daz kint phaphe, daz nimet die rade, of dar nichein iuncvrowe nist. Ist dar ein iuncvrowe vnde ein paphe, die teilen die rade vnder sich.
22. Swaz so ein man gibet an gehegeteme dinge vor den schephenen vnde vor dem richtere, die sal geben einen schilling zu friede bůze, den nemen die schephenen.
23. Swelich man den anderen vmbe schult beklaget vnde gewinnet her die mit notrechte, daz můz her desselben tages gelden vnde můz dem richtere wetten.
24. Wirdet ein man beklaget vmbe schult vnde bekant her der schult, so sal her ime binnen vierzen nachten gelden; ne gildet her nicht, so hebet die richtare sin gewette gewûnnen; so sol her ime gebieten zů goldene ouer achte tage; so gebutet her ime über drie tage; so gebutet her ime uber den anderen tach oder nacht; gebrichet her daz, also dicke hebet die richtere sin gewette vnde ne habet her des geweddes noch der schult nicht, her vronet sine gewere, daz ist sin hûs; ne heuet her des huses nicht, her tůt ine zů also getame rechte; swar so man ine ankome, daz man in vfhalden sal vor die schult vnde vor daz gewette; swer in ouch boven daz hildet, die wettet deme richtere.
25. Wirdet ouch einem manne sin gezůch geteilet, des hebet her tach drie vierzen nacht, dar vnder mach her kiesen vierzen nacht, swelche so her wil, zů
deme nehesten dinge.
26. Geschet ein strît nachtes oder tages, wolte man ein biderven man darzů beklage, der ist naher ime zů vntgande silbe sibede, dan iz iener vf in brengen můge, wante in der stat, dar daz schach, ine nie nieman ne sach.
27. Nich ein wip ne mach ir lipgedinge zů eigene behalden noch vorkoufen; swan so sie stirbet, daz libgedinge daz get wider an des mannes erben.
28. Swar kint an eime erbe bestůrben sint, stirbet ir dichein, daz gůt teilen sie geliche, beide die binnen unde bůzen sint.
29. Swar so einem manne sin gůt gevronet wirt, alse dicke so her uz vnde in geit, also dicke můz her dem richtere wetten; die vrone ne si mit rechte af genomen.
30. Ist iz also, daz ein man beteverten oder sines koufes varen wil buzen landes; wil den ieman hinderen vmbe schult, der ne mach is tůn nicht, her ne můze nemen sin recht vor sime richtere.
31. Swer so einen schephenen beschildet uf der banc, her gewinnet sine bůze, drizich schillinge, vnde die richtere sin gewette.
32. Beschildet ein man einen schephenen, swenne des urteiles gevolget ist, sie gewinnen alle ire bůze, vnde die richtere sin gewette; also manege bůze, alzo manich gewette.
33. Swar liute vorsůnet werdent oder eine orveide tůnt vor deme gerichte, daz geziuget ein man, ob her is bedarp, mit deme richtere vnde mit den schephenen; sint aber im die schephenen vor gestůrben, so tůt her iz mit den gedingliuten.
34. Swaz ouch die schephenen gehalden oder geziugen, daz sal die richtere mit in halden unde geziugen.
35. Swar ein sůne gemachet wirt under liuten bůzen gedinge; wil man die brechen, daz geziuget ein man selbe sibede mit ses mannen, die iz gesehen vnde gehort haben.
36. Swar so ein sůne vnde ein recht were wirt getan vor gerichte; brechen die die sachwaldichen vnde wůrden si des vorwunden, alse recht ist, mit deme richtere vnde mit den schephenen, die vorliesen umbe die wunden ire hânt vnde vmbe totslach ir houbit. Weriz also, daz sie ein ander man breche, die můz bůzen mit sineme weregelte; daz ist umbe die wunde nuhên phůnt unde umbe den totslach achtzen phvnt; her ne můge is untgân, alse recht ist.
37. Vichtet ein man einen kamph umbe eine wunden vnde vichtet iener sieche, iz gât diseme an die hant vmbe die wunden vnde vmbe totslach an den hals.
38. Wůrde ein man mit stehen geslagen vffe sinen rucke vnde bůch, vnde die slege brůn weren unde blâ vnde vf erhaben, mach her des den richtere zů geziůge haben unde die dingliute, daz sie iz gesehen haben unte gehort; iener ist naher einen kamph vf in zů brengene, danne is iene liute mit irme rechte vntgen můgen. Wůrde her aber vf das houbet oder uf die arme geslagen vnte daz her anderes nicht me bewisen ne mach, iene liute die můgen is ime baz ûntgen, dan iz diese vf sie brengen můge, mit irme rechte. Bekennent sie is aber, ir ioweder vorlieset sine bůze vnde der richtare gewinnet sin gewette. Sint aber die slege totlich, so můzen sie antwarten mit kamphe, die man dar vmbe beklaget hât. Sint sie aber nicht totlich, so antwortet einer mit kamphe, die anderen vntgant ime mit ir unschult.
39. Lage vnde daz man vrouwen notet vnde heimsůche richtet die bůrchgraue vnde anderes nieman; der schultheize nicht. Mach man die heimsůche bewiesen mit wunden vnde mit gewundeteme getzimmere, hat ein man des den richtere vnde die schreilute zů geziuge; iener ist ime naher zů antwortene mit eime kamphe, dan her ime untgan můge mit siner vnschult.
40. Of ein erbe vorstirbet, daz sich nieman dar zů ne zůcket mit rechte binnen iare vnde tage daz nimet die kůningliche gewalt.
41. Ob ein man tôt geslagen wirt; hat der man driu kint oder me vnde wirt ein man dar vmbe beklaget vnde vntgât des, alse recht ist, vnde wirt ime vmbe die klage ein recht were getan, her ne darp von den anderen kinden nicheine nôt mer liden vmbe die klage.
42. Vnde ob ein man dem anderen swiret vor gerichte, her můz wol vf legen an' ůrloub vnde ap nemen, daz her damite nicht vorlieset, noch deme richtere nicht geben ne darp.
43. Grifet ein man ein phert an vnde sachet her, daz iz ime vorstolen si oder abgeroubet, dar sal her sich zů ziehen, alse recht is. So mac iene wol ziehen vf sinen geweren vnde sal den weren benůmen, vf den her zůhet, vnde sal sweren vf die heiligen, daz hie iz zie zů rechter zůcht. Swar her den benůmet, dar sal her ime volgen; mer ůber die weldichen sewe nicht. Vnde wirt ieneme des brůche, vnde mach her des nicheinen geweren haben, alse her sich vormezzen habete, so sal her bůrgen setzen deme richtere vor die bůze vnde vor die chost, die iener dar vmbe vertan habet, vnde sal den tach benůmen, wen der dar komen sůle. Vnde sprichet ein man, daz her iz phert gekouft habe vf deme gemeine markeke, so vorlieset her sine siluer, daz her dar vmbe gap, vnde můz ieneme sin phert widergeben vnde ne vorlieset dar umbe nicheine gewette. Vnde swenne ein richtere sin gewedde in vorderet, so ne mach her vorbaz vf daz gewette nich ein gewedde uf sin gewette vorderen.
44. Vnde sprichet ein man ein gůt oder ein erbe an, alse recht ist, dar vmbe ne darp her deme richtere nicht geben; mer her sal ime helpen. Vnde gelobet ein man sine klage zů haldene, vnde wirt iz binnen des geebenet, so ne vorlieset her dar umbe nicht me, wante her gibit deme richtere sin gewette.
45. Vnde wirt ein man gewundet vnde missevůret vnde ne wil her nicht klagen; die richtere ne mach den man nicht dwingen zů klagende.
46. Vnde wirdet ein man vorvestet oder wirdet ůber in gerichtet, sin gůt ne mach nieman nemen wante sine rechten erben.
47. Stirbet ein man vnde hebet her gůt vnvorgeben; iz gůt erbet vf. sine kindere, ob sie ime ebenbůrdich sint, vnde stirbet der kint dichein, sin teil daz vellet vf sine můter, vnde die můter die ne mach nicht mit deme gůte tůn an' der erben gelob.
48. Swanne ein kint zwelif iare alt ist, zo mach iz zo vormůnden wol kiesen, swen so iz wil, vnde swer vormůnde ist, der můz rechenen zů rechte der můter vnde den kinden, waz mit deme gůte getan si.
49. Sprichet ein man den anderen an, daz her sin eigen si, mach her sine vrieheit geziugen; her ist ime naher zu ůntgende, wante her iz uf in brengen můge. Sine vrieheit můz ein man volbrengen mit dren siner můter mage vnde mit dren sines vater mage, alzo daz her selbe die sibede si, iz sin vrouwen oder man.
50. Beklaget ein man den anderen vmbe topelspil, her en hat ime nicht zů antwortene.
51. Swar ein man bůrge wirt vnde stirbit her, sine kint ne důrven vor in nicht gelden. Wirt ein man vor gůt bůrge, die bůrge můz daz gůt selbe gelden vnde můz daz volbrengen, daz iz volgůlden si.
52. Ob ein man den anderen gewundet in der vrien straze in einen wichbilde ane were vnde recht vnde vnvorklaget, vnde die silbe man, die gewundet is, komet zu were unde wundet ienen wider vnde schriet daz ruochte vmbe den vriede, den her an ime gebrochen hat vnde ne mach her doch vůr gerichte nicht komen vnde klagen van vnkraft sines libes oder von angeste sines libes, vnde komet iene man, die ine erst wundete, mit einer vrevele vore vnde klage; die ander, an deme die vriede erst gebrochen wart, kome na vnde klage des selbigen tages in der hanthaften tat vnde bewise die not vnde geziuget daz mit sinen schreiluten, daz her den vrede an ime gebrochen habe vnde diu urhaf ienes were vnde sin nicht; geziuget her daz, alse recht ist, her gewinnet ieneme die ersten klage ap; vomachtet her iz aber, so ne mach her des nicht tůn.
53. Ob sich zwene vnder ein ander wunden binnen wichbilde, die beide von windischer art sin here komen vnde doch nine winede sin, die eine kome vore vnde klage nach windischen site, die ander ne darf ime zů rechte nicht anwarten, ob her wol beklaget in an der sprache, diu ime angeboren ist, nach wichbildes rechte.
54. Die vrouwe sal geben zů herwete ires mannes swert vnde sin ors oder sin beste phert gesadelet vnde das beste harnasch, daz her habete, zů eines mannes libe, do her starp, binnen sinen weren. Darnach sal siu geben einen herepule, daz ist ein bedte vnde kussene vnde lilachen vnde ein tischlachen, zwie beckene vnde eine dwalen. Diz ist ein gemeine herewete zů gebene vnde
recht; al setzen dar die liute manigerhande ding zů, daz dar nicht zů ne horet. Swes daz wip nicht hebet disser dinge, des ne darp sie nicht geben, ob sie ir vnschůlt darzů tůt, daz sie is nicht ne habe, vmbe iewelche schult sunderliche; swaz man aber da bewisen mach, dar ne mach wider man noch wip nicheine vntschult uore getůn:
55. Swar zwene man oder drie zů eime herewete geboren sint, die eldeste nimet daz swert zů voren, daz ander teilen si geliche vnder sich.
56. Swar die sůne binnen iren iaren sint, ir eldeste evenbordiche swertmach nimet das herwete aleine vnde ist der kinde vormunde daran; wante sie zů iren iaren chomen, so sal her iz in wider geben, dar zů al ir gůt, her ne kunne sie bereiten, war her iz in ir nůtz gekeret habe, oder iz ime mit roube oder van vngelucke unde ane sine scult gelosit si. Her ist ouch der wetewen voremunde, went sie man neme, of her ir euenbůrtich ist.
57. Nach deme herewete sal das wip nemen ir lipgedinge vnde alliz, daz zů der rade horet, das sin alle scaph vnde gense, kasten mit vf gehavenen liten, al gârn, bette, půle, kussene lilachene, tischlache, badelachenen, dwelen, beckene, luchtere, lyn vnde alle wipliche kleidere, vingerlin vnde armgolt vnde tsappiel, saltere vnde alle bůche, die zů gotes dienste horen, sidelen vnde laden, tzeppede vnde vmmehange, růggelachene vnde al gebende; diz ist daz zů vrouwen rade horet. Noch ist manigerhande kleinote, daz dar zů horet, alleine nie benůme ich iz sunderliche nicht, alse bůrste vnde schere vnde spiegele, all linewât vngesniten; neweder golt noch silber ungevorcht, daz ne horet der vrowen nicht.
58. Swaz boven dissen vůrgesageten dingen ist, daz horet alliz zů deme erbe. Swaz so des uze stêt vnde stunt bi des toden mannes libe, daz lose der, ob her wil, deme iz zů rechte gebůre.
59. Die paphe teilit mit den bruderen, vnde der nicht, der můnich ist.
60. Begibit man ein kint binnen sinen iaren, iz můz wol binnen sinen iaren uz varen vnde behalt lênrecht vnde lantrecht. Begibit sich auer ein man, die zů sinen iaren ist komen, der hevet sich van landrechte vnde von leenrechte geteilit, vnde sine leen sin ledich, wante her den hereschilt uf gegeben hat, deste man disses alles geziuch habe an den monechen, dar her begeben was.
61. Sweliches urteiles man aller erst bitet, daz sal man erst vinden. Beide, die klegere vnde iene, vf deme man klaget, die můzen wol gespreche haben umbe iewelche rede dries also lange, wante sie die vronebote wider in lade.
62. In allen steten ist daz recht, daz die richtere richtet mit vrteile. Offenbare ne sal die man vor gerichte nicht sprechen, sint her einen vorspreche hat. Mer vraget in die richtere, ob her an sines vorspreche wort gie, her můz wol sprechen: ia oder nein, oder gespreches beten.
63. Swie kamphliche wil grůzen einen sinen genoz, die můz biten den richtere, daz her sich vnderwinden můze eines sines veredebrecheres zů rechte, den hie dar sie. Swen ime daz mit urteilen gewiset wirt, daz her iz tůn můze, so vrage hie, wie her sich sin vnderwinden sůle, alse iz ime helphelich si zů sime rechte, so vint man: zů rechte, gezogenliche bi dem houbitgazze. Swenne her sich sin vnderwunden hat, so sal her ime kundechen, war vmbe her sich sin vnderwunden habe, daz mach her tůn ze hant, ob her wil, oder gespreche dar vmbe haben. So můz her in sculdichen, daz her den vriede an ime gebrochen habe entweder vf des kuninges straze eder in eime dorphe; zů swelcher wis her in gebrochen habe, zů der wîs klage her uf in. So sculdiche her in aber, daz her in gewundet habe vnde die nôt an ime getan habe, die her wol gewisen můge, so sal her wisen die wunden oder den naren, of her heil ist. So klage her vorbaz, daz her in beroubit habe sines gůtes vnde ime genůmen habe des also vile, daz iz nicht ergere ne si; iz ne si wol kamphwertich. Dise driu vngerichte sal her ze male klagen; swelicher her overswiget, so hebet her sinen kamph verloren.
64. Daz recht habent gegeben die biderven schephenen vnde die râtman van Magdebůrch deme edelen vůrsten, herzogen Heinriche, vnde sinen bůrgeren von Brezlauwe vnde wollen in daz helfen halden, swar so sie is bedůrfen, vnde havent iz getan durch bete herzogen Heinriches vnde der bůrgere von Brezlauwe. Vnde iz wart gegeben nach gotes gebůrt uber dusent iar vnde zwei hvndert iar vnde ein vnde sestich iar. Bi den geziten was schephene her Brûn, vnde her Goteche vnde her Bertolt vnde her Alexander, her Nicolaus, her Heine, her Reynecke, her Betheman, vnde iz was do râtman her Bůrchart, her Jerdach, her Thideman, her Hoger, Heyno, Bertram, Thydeman, Vlrich.
65. So spreche her vorbaz: Dar sach ich selbe in selben vnde beschriete in mit deme gerouchte; wil her des bekennen, daz ist mir liep, vnde ne bekennet her is nicht, ich wil is bereden mit al deme rechte, daz mir daz lantvolc irteilet oder die schephenen, ob iz vnder kuningis banne ist. So bitte iener man einer gewere; die sal man ime tůn; doch můz die man sine klage wol bezzeren vůr der were. Swanne diu gewere getan ist, so biůtit iene man sine vnschult, daz ist ein eit, den můz her sweren vnde ein echt kamph, ob her in zů rechte gegrůzet hat, vnde ob iz dar ist; ich meine, ob her iz volbringen můge von lemesle sines libes. Jewelich man mach kamphes vntsagen sich deme manne, der vnedelere ist, dan her. Der man auer, der baz geboren ist, den ne kan der wirs geboren ist nicht vorwerfen mit der bezzeren gebort, ob her an in sprichet. Kamphes mach euch ein man sich weren, ob man in des grůzet nach mittem tage; is ne were ir begvnst. Die richtere sal ouch phlegen eines schildes vnde eines swertes deme, den man dar schůldeget. Kamphes mach ouch ein man sine mage bewaren, ob sie beide sine mage sin, daz her daz bewise selbe siebende vf den heiligen, daz sie also nahe mage sin, daz sie durch recht zv samene nicht vechten ne sůlen. Der richtere sal zwene boten geben ir ienewederme, die dar vechten sůIen, daz sie sehen, daz sie sich gerewen nach rechter gewoneheit. Leder vnde linen ding můzen sie an tůn alse viele, so sie wollen, houbit vnde vůze sin vore bloz vnde an den henden sůlen sie nicht wan dunne hantschůn haben; ein bloz swert in der hant vnde ein vmbegegurdet oder zwei, daz stat aber an irme kůre; einen sienewelden schilt in der lêrzen hant, dar nicht wen holtz vnde leder inne si, ane die bůkelen, die můz wol iserin wesin, ein rok svnder ermelen boven der gare. Ouch sol man dem warue vriede gebieten bi deme halse, daz sie nieman irre an irme kamphe. Ir iewederme sal die richtere einen man geben, die sinen bovm trage, die ne sal sie nichtes irren, wen ob ir ein valt, daz her den boym vndersteche, oder ob her gewůnt wirt, oder des boumes geret, des seluen ne můz her nicht tůn, her ne habis ůrlop van deme richtere. Na deme daz deme kreize vriede geboten ist, so sůlen sie des kreizes zů rechte geren; den sal in die richtere zů rechte urloubon. Die ortisen van den swertes scheiden sůlen sie abe brechen, sie ne habens ůrlop van deme richtere. Vor den richtere sůlen się beide gegerwit gan vnde sulen sweren, die eine, daz die schvlt war si, dar her in vmbe beklaget have, vnde die andere, daz her vnschuldich si, daz in got also helphe zů irme kamphe. Die sůnnen sol man in teilen geliche, alse sie irst
zv samene gan. Wirt der vorwunden, vf den man sprichet, man richtet ůber in; vichtet her aber siege, man můz in lazen mit bůize vnde mit gewette. Die klegere sal irst in den warf komen; ob der ander zv lange sůmet, die richtere sal in lazen vore eischen den vronenboten in deme hvse, dar her sich inne gerwet, vnde sal zwene schepphen miete senden; sus sal man in laden zů deme anderen vnde zů deme dritten male, vnde ne kůmt her zv der dritten ladunge nicht vore, die klegere sol vf stan vnde sich zů kamphe bieten, vnde sol slân zwene slege vnde einen stiche wider den wint, dar miete heuet her vorwunden so getane klage, alse her an in gesprochen hat, vnde sal ime die richtere richten, alse ob her mit kamphe vorwunden were.
66. Sus sol man ouch vorwinden einen toden, ob man ine an duve, oder an roube, oder an so getanen dingen geslagen hat. Mach aber her den toten mit sieuen mannen vorziugen, so ne darph her sich zů kamphe nicht bieten iegen in. Biutet aber ein des toden mâch, swie so her sie, in vore zv stande mit kamphe, die vorleget allen geziuch; wende so ne mach man in ane kamph nicht vorwinden,
67. Alse hir vore gesaget ist, also vorwindet man ouch den, die zů kamphe gevangen oder gegrůzet ist vnde louet oder bůrgen setzet vore zů komene vnde nicht vore ne kůmet zů rechten tegedingen.
68. Swer lip oder hant ledeget, daz ime mit rechte vorteilet ist, der ist rechtlos.
69. Swie so ouch borget einen man vmbe vngerichte vore zů bringene; ob her in nicht vore bringen ne mach, her můz sin weregelt geben, vnde ne schadet deme zů sime rechte nicht, die in geborget hatte. Vnde man ne mach nich einen man vorvesten, iz ne ge an den hals oder an die hant.
70. Swar ein man des anderen wort sprechen sol, dar her mit vrteilen zů gedwngen wirt, in einer hanthaften tât, der spreche alsus: Herre, her richtere, habet ir mich dissem manne zů vorsprechen gegeben, so vrage ich, in eime vrteile zů vorsuchene, ob ich van iemanne vientschaf oder vehede haben sůle, daz ich sin wort spreche durch rechtes willen, so ich beste mach vnde kan? Swen ime daz gevunden wirt, so dinge her ime daz wandel, vnde ob ich ine an ienegen dingen vorsume, ob her sich dies icht irholen můze mit mir oder mit einem anderen? Swen ime daz gevunden wirt, so bitte her des gespreches, ob her wil, vnde vrege an eime vrteile zů vorsůchene, wie her der klage beginnen sůle, alse iz ime helphende si zů sime rechte. Swen ime daz gevunden wirt, so vrage her an eime vrteile zv vorsůchene, ob man icht durch recht den sachwaldegen vragen sůle, wie den vriede an ime gebrochen habe, ob her also vnkreftich ist, daz her nicht genennen ne mach den man. Swen ime daz gevunden wirt, vnde in die richtere vnde zwene schepphenen oder zwene dingman besehen haben, so vrage her an eime vrteile zů vorsůchene, ob sie iz icht durch recht sagen sůlen bi irme eide vnde mit der stat rechte, waz ine wizzenlich dar vmbe si. Swen ime daz gevunden wirt van deme einen vnde van deme anderen vnde van deme dritten, so vrage her, an eime vrteile zv vorsuchene, ob her volkwmen si. Swen ime daz gevunden wirt, vnde die vriedebrechere vorgeladet wirt, alse recht ist, so spreche her alsus: Herre, her richtere, wolt ir sin wort vornemen? So klaget her uch vber einen Heinriche, daz her ist komen binnen wichbilde in der vrien straze vnde hat den vriede an ime gebrochen vnde hat in gewundet vnde die nôt an ime getan, die her wol bewisen mach, vnde hat in beroubet libes vnde gůtes vnde hat ime genomen dos also viel, daz iz nicht erger ne ist, iz ne si wol kamphes wert, vnde her bittet durch das rechtes gerichtes. So můz man den vriedebrechere vore eischen ein warbe, ander warbe, dritte warbe bi sime namen, so sal her aber sine clage vornuwen alsus: Her claget uch uber einen Heinriche, daz her ist komen binnen wichbilde in des keiseres straze vnde hebet den gotesvriede an ime gebrochen vnde hebet ine beroubet libes vnde gůtes vnde hat ine gewundet vnde die nôt an ime getân, die her wol bewisen mach, vnde bittet darvmbe gerichtes, vnde alsus tů her zů deme dritten male. So sol iener bewisen die wunden, so vrage her an eineme vrteile zů vorsuchene, ob her den vriedebrechere irgen an kome, ob her in icht bestetegen můze van gerichtes halben. Swen ime daz gevunden wirt, so bitte her danne eines vriedes.
71. Ein man der mach wol sinen sůne ůz ziehen, der binnen sinen brote ist, daz ime gêt an den hals oder an die hant zů drin malen; zů deme vierden male můz her selbe antworten. Daz enschadet deme vater nicht zů sime rechte, ob der sůne wol vore geantwordet hat.
72. Hat ein man pert, oder einen hvnt, oder swaz sines vies ist, daz nicht gesprochen ne mach; sprichet her, iz ne si sin nicht, ob iz ienegen schaden tůt, iz ne schadet ime zv sime rechte nicht.
73. Beheldet ein knecht sin vordienete lôn vf sinen herren vor gerichte, dar ne ist der herre deme richtere nechein gewette vmbe schuldich, vnde daz sal her ime gelden binnen deme tage.
74. Claget ein man vor gerichte mit geziuge vmbe sin gelt, daz mach her wol behalden mit erhaften liuten, die vnvorwůrfen sin, alse verne, alse iener sprichet, her si is vnschuldich; sprichet her aber, her habet ime vorgolden, so brichet her ime sinen geziuch; daz můz her volbringen silbe dritte vf den heilegen mit erhaften liuten.
75. Daz ein man der were bittet, vf den die klage geit, der ander ne mach ir ime nicht geweigeren, bringet her iz mit ůrteilen darzv. Tvt her aber ime die were, iz ne schadet ime zů sime rechte niet, vnde iene newinnet oûch nicht me mit der were, der der were da bittet, wen daz in nichein sin vrunt beklagen mach mer vmbe die schůlt.