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1314 (23. listopada) [Wrocław].

Pouczenie magdeburskiego prawa lokacyjnego z Wrocławia dla Głogowa.

— Die erste Urkunde, ein sehr grosses, auf beiden Seiten beschriebenes Pergamentblatt, hat auf der ersten zwei, auf der andern vier Columnen. Die erste Columne beginnt mit den Worten: Do man Magdebůrch besazte, worauf die vollständige Urkunde vom J. 1261 bis zum Ende: umme die schult, folgt. Dann schliesst die zweite Columne und mit ihr die erste Seite mit den Worten in rother Schrift: Actum et datum Wratizlavie anno domini millesimo trecentesimo XIIII in die beati Clementis pape. Dies ist daz erste recht, das die stat van Meydeburk hat mitgeteilit unser stat zu Breslau.

Auf der zweiten Seite beginnt die erste Columne:
1. Von holzis unde vischerye unde grasis rechte. (Sächsisches Landrecht II 28. § 1—3.)
2. Worum keyn wyp mak vorspreche gesyn. Is en mag keyn wyp vorspreche gesyn, noch ane Vormunde clayn. Das vorlos en allen eiene Moscherime, dy his Calofarnia, di vor dem gerichte varczte vor Rome, do ir wille ane vorsprechin nicht muste vortgen. (Vorcz vollos den vorsprech).
3. Das man ober keyn tragende wyp richten sal. (Sächsisches Landrecht III 3. bis: hor.)
4. Ab eyn cristen eynen ioden dirslet. (Sächsisches Landrecht III 7. § 3.)
5. Was einer vorbust, der einen slet adir roft ano wundin. (Sächs. Landrecht III 57. § 1.)
6. Wen kein erbe irst erben moge. (Sachs. Landrecht I 4. bis: her domite nicht)
7. Von des sones erbe. (Sachs. Landrecht I 5. § 1.)
8. Von begrabenem gute adir schaczcze. (Sachs. Landrecht I 35. § 1—2.)
9. Von berhaften wiben. (Sächs. Landrecht I 33.)
10. Wy unvorstolin gut dube sye. (Sachs. Landrecht II 37. § 1. bis: So ist es eyn dube.)
11. Von ufbytene. (Sächs. Landrecht II. 37. §. 1. von: Was ein man vindet, bis zum Ende des § 2.)
12. Wy der spreche, der orteyl beschildet (Sächs. Landrecht II 12. § 11.)
13. Wer synen herren totet. (Sächs. Landrecht III 82. § 2.)

Columne II.

14. Von virhende sachen, di echte not geheysin. (Sächs. Landrecht II 7.
15. Welch swert der richter nemin sol um ungerichte. (Sächs. Landrecht I 62.§ 2.)
16. Daz iczlich czan und vingir hot sin sunderlich buse. (Sächs. Landrecht II 16. § 6.)
17. Ab man einen man slet adir schildt ane wndin. (Sächs. Landrecht II 16. § 8.)
18. Das man keyn wyp tragende von eris mannis gut sal wisin. (Sächs. Landrecht III 38. § 2.)
19. Ab einer von gerichtes weine den lyp vorlust (Sächs. Landrecht II 31.)
(Doch fehlen die Worte: oder dut he yme selven den dot.)

Columne III.

20. Waz di ratman u. s. w. bis: herczoge nicht (Schöffenurtel in Böhmes Beiträgen VI S. 121, 122., Alter Culm I 20., System. Schöffenrecht (Laband) 120.
21. Missetut bis: der stet wegen. (Schöffenrtel bei Böhme VI. S. 115. 116., A. C. I. 13., System. Schöffenrecht I. 13.)
22. Sächs. Landrecht I 38. § 3.
23. Sächs. Landrecht I 48. § 1.
24. Sächs. Landrecht I 38. § 2.
25. Magdeburg-Görlitzer Recht von 1304 (Tzchoppe u. Stenzel S. 448 ff.) § 37. bis; von iare zu iare.
26. Ebendaselbst §111. doch für: burggreve immer: voyt.
27. Ebendaselbst § 112. bis: ouch solchier phenninge.
28. Alter Culm II 22., System. Schöffenrecht I 22.

Columne IV.

29. Sächs. Landrecht I 6. § 2. bis: alz recht ist.
30. Urkunde Nr. 66 § 8. und noch genauer übereinstimmend: Pölman V. 43.
31. Sächsisches Weichbildrecht Art. 97.
32. Von des dibis rechte. Magdeburg -Görlitzer Recht von 1304. §.36. von: Wirt ein dib begriffin, bis: den galgen.
33. Von hokin unde lutin di spisekouf veil habin. Ebendaselbst §. 2. bis: ane der rotman gelob unde der stat wille.
34. Ab ein man sinis herrin gut vorspil. Ebendaselbst §. 89.
35. Wer sine burgen roubit. Roubit ein man sine burgen, der eigen unde gut binnen wichbilde hot, unde tut her das unvorclaiter dinge vor sime landisherrin unde sime lichter, dem sol man sin gebude vorteilen unde of howin und das gebude ist gemeine allir lute. Wirt abir einem manne sin gebude vorteilit also, das do mait adir wib inne gonotczogit wirt, das gebude sol man uf howin unde nicht von dannen vuren.
36. Von czunen unde gengen. (Sächsisches Landrecht II 50. von; Swer czunit, bis 51. § 3. andirn hove sten.)
37. Was das wyp erbit uf den man nach erme tote. (Sächs. Landrecht I 31. § 1.)
38. Das man noch des mannes tode dem gesinde lon sol gebin. (Sächs. Landrecht I 22. § 1—2.)
39. Von munczern unde phennigen. (Sachs. Landrecht II 26.)

Die zweite Urkunde hat zwei Columnen. Die erste beginnt: In des borkgroven dinge, worauf die vollständige magdeburger Urkunde vom J. 1295 folgt. Die erste Columne endet mit dem § 11, worauf noch folgt: Actum et datum Wratizlauie anno domini millesimo trecentesimo XIIII in die scti Clementis pape. Die zweite Columne beginnt mit § 12. der Urk. und schliesst mit § 23. worauf noch folgt: Dis ist das leste recht das unser stat zů Breslau wart unde ist gesent unde mitgeteilit van der erbern stat zu Meydenburk.